Geschichte

Die Geschichte Klein Lengdens und Groß Lengdens

Um 5000 v.Chr.
Mehrere Siedlungen zwischen Diemarden und Klein Lengden.
Sogen. Zeit der Bandkeramik
Um Christi geburt
Lengder Burg als Zufluchtsburg in Kriegszeiten. Vermutlich um diese Zeit entsteht der Name Lengithi und auch item Lengithi
4.-7. Jahrhun­dert
Landnahme der Sachsen vom Norden her, teils kriegerisch, teils durch Bündnisse: Zusammenschluss zum Sachsenbund: Einteilung in Westfalen, Ostfalen und Engern.
748
Pippins Heereszug durch Thüringen und Sachsen, bei der unsere Heimat der Diözese Mainz zugeteilt wird
772-804
Eroberungszüge Karls des Großen: Unterwerfung der Sachsen. Einführung  der Comitats-( Grafschaft-) Verfassung und der fränkischen Grundherrnschaft (Lehnsherrschaft)
822
Älteste Erwähnung unseres Ortes mit dem Namen „Lengidi" und „Lengithi" in den urkundlichen Aufzeichnungen des Klosters Fulda.
952
In der Stiftungsurkunde Ottos l. für das Kloster Pöhlde werden Besitzungen in „Lengede" genannt. Die Urkunde ist aber vermutlich eine Fälschung, die im 12. Jahrhundert aufgrund von Güterverzeichnissen erstellt wurde.
1022
Bischof Bernward von Hildesheim gründet das Michaeliskloster und stattet es mit umfangreichem Besitz aus, so auch mit den Gütern in „Lengithe item Lengithe". Das ist der erste Hinweis auf zwei Lengden-Siedlungen.
Mittlerweile wurde festgestellt, dass die Urkunde nicht aus dem Jahre 1022 stammt. Ob die nachträgliche "Verunechtung" jedoch auch auf den Inhalt der Urkunde gilt, ist nicht bekannt. (Quelle: Kreisarchäologie Göttingen)
1070
In diesem Jahr tauscht „Gottschalk von Lengede", aus dem Geschlecht der Herren von Plesse, 8 Hufen Land, 1 Kirche (Eigenkirche) und 1 Mühle gegen Besitz in „Didereichshusen" (Markusstift in HIG). Bis 1585 Patronatsrecht. Von Lengede bis 1585 in Göttingen.
1085
Die Grafen von Reinhausen haben großen Privatbesitz im ganzen Gebiet der heutigen Gemeinde Gleichen und gelten als die ältesten Lehnsherren von Groß Lengden. Ihnen folgen die Grafen von Winzenburg (als Erben) und die Edelherren von Plesse
1152
Nach dem Aussterben des Grafengeschlechtes Reinhausen-Winzenburg erhält deren Erbe der Herzog Heinrich der Löwe. Es wird ihm auf dem Reichstag zu Würzburg von Friedrich Barbarossa zugesprochen. Der gesamte Grundbesitz belauft sich auf 235 Hufen Land (=7.050 Morgen) in 46 Orten, einschließlich Groß Lengden
1220
Bau der Burg Niedeck. Klein Lengden wird dem Amt Niedeck zugeordnet.
1245
Unterscheidung zwischen Lengede und altera (andere) Lengede.
1318
Vertreibung der Raubritter
1320
Herzog Ernst d. Fürstentums Göttingen verpfändet die Burg Niedeck mit den Dörfern Groß- und Klein Lengden an die Herren von Kerstlingerode.
1370
Die von Uslar besitzen mit den Edelherren von Plesse das Patronatsrecht
1390

Den Herren von Kerstlingerode gelingt es, mit den Dörfern Groß- und Klein Lengden und verschiedenen wüst gewordenen Siedlungen einen geschlossenen Gerichtsbezirk, das spätere Amt Niedeck, zu bilden
1448
Das Gericht zu Niedeck (Groß- und Klein Lengden und ein Drittel von Sattenhausen) wird in der Schatzliste genannt
1451
Die Herren von Kerst, von Bültzinglöwen, von Uslar, von Bodenhausen verfügen über Besitzrechte. Lehen- Unterlehen, Tausch zwischen Adel und Kirche, Rückfall an Herzöge und Klöster
1463
Herzog Wilhelm der Ältere von Braunschweig / Wolfenbüttel vereinigt die Fürstentümer Calenberg und Göttingen
1495
Herzog Erich l. erhält bei der Landesteilung das Fürstentum Calenberg / Göttingen
1504
Kaiser Maximilian l. verhängt die Reichsacht über die Stadt Göttingen
1519-1523
Hildesheimer Stiftsfehde
1525
Bauernkriege in Thüringen und im Eichsfeld
1526
Durch die „AIbertinische Ordnung" verlieren die Städte Duderstadt und Heiligenstadt ihre Autonomie
1529
Beginn der Reformation in Göttingen
1540
Herzogin Elisabeth gründet die evangelische Landeskirche im Fürstentum Calenberg / Göttingen. Antonius Corvinus verfasst die neue evangelische Kirchenordnung
1542
Beginn der Reformation in Duderstadt und im Eichsfeld, nach den Bauernkriegen wird Klein Lengden lutherisch
1589
Herzog Heinrich von Braunschweig kündigt den Herren von Kerstlingerode das Pfandlehen Niedeck (mit den Lengden-Dörfern) mit einer Frist von zwei Jahren
1592
Die Herren von Kerstlingerode mit ihrem Notar Christof von Feuer aus Groß Lengden verhandeln am 30. März mit den Herzog über die Herausgabe der Pfandbriefe. Die Pfandbriefe werden für 8.070 rhein. Gulden. 1.000 Taler Rodegeld und 650 Taler Baugeld ausgezahlt. Neuer Pfandinhaber werden die Herren von Veltheim. Sie nehmen die Einwohner von Groß Lengden schon zwei Tage später in Eid und Pflicht
1616
Die Veltheims bauen als neuen Amtssitz und Drostensitz die „Neue Niedeck", südlich des Kronenberges
1618-1648
30 jähriger Krieg, Sage vom Blauen Wunder
1623
Es zeigen sich schon die ersten schlimmen Auswirkungen des 30-jährigen Krieges. Die Dörfer rund um Göttingen sind von Truppen belagert
1625
Spanische Reiter liegen in Groß Lengden in Quartier
1626
Vom Eichsfeld schleppen neue Truppen die Pest nach Groß Lengden, an der in den folgenden Jahren mehrere hundert Einwohner von Groß- und Klein Lengden sterben
1641
Kaiserliche Truppen fallen in Groß Lengden ein, brennen die Häuser nieder und verwüsten das wenige Jahre vorher erbaute Pfarrhaus
1689
Groß Lengden zahlt 270 Einwohner
1698
Niedeck wird selbständiges kurfürstliches hannoversches Amt. Wittmarshof und Plesse werden hessisch.
Ab 1700
Erste noch vorhandene Urkunden
Ab 1709
Steuer-Quittungsbuch LüttgenLengden.
Schultzen Ayd
Nachtwächter Ayd
1755
Postordnung
1778
Umwandlung der meisten Lehnsdienste in Geldrente
1772-1784
Gottfried August Bürger
1780
Prozess Klein Lengden gegen Diemarden (8 Jahre)
1818
Erste gebundene Gesetze und Vorschriften
1823

Im Königreich Hannover werden von Georg IV. sechs Landdrosteien eingerichtet. Groß Lengden gehört zur Drostei Hildesheim
1825
Das Amt Niedeck wird aufgelöst und dem Amt Reinhausen unterstellt. Der Niedecker Amtshof wird eine königliche Domäne und von der Domänenkammer verpachtet
1831-1842

Abschaffung der Lehnswirtschaft im Königreich Hannover
1842
Das Gesetz über die Zusammenlegung der Grundstücke (Verkoppelung) wird erlassen.
1850
Ablösung der Geldrente durch einmalige Kapitalzahlung
1856-1866
Ende der Dreifelderwirtschaft: Verkoppelung
1885
Der Landkreis Göttingen wird gebildet, zu dem neben Groß Lengden noch weitere 70 Dörfer gehören
1897
Mit der neuen Schmalspurbahn (Gartetalbahn) können Klein Lengder nach Göttingen fahren
1907
Die Kleinbahnverbindung wird bis Duderstadt ausgebaut
1914
Im August bricht der 1. Weltkrieg aus. Er fordert von den Einwohnern Klein Lengdens große Opfer und Entbehrungen. Die Bevölkerung trauert um    Gefallene und Vermisste
1926
Feuerwehrteich -> Schwimmbad
1933
Zur Machtübernahme durch die NSDAP wird an der Kreuzung Zum Dachsberg/Göttinger Landstraße eine Eiche gepflanzt
1943
Durch die ständigen Luftangriffe und die Kriegsereignisse im Osten kommen viele Evakuierte, Flüchtlinge und Vertriebene auch in Klein Lengden an, die aufgenommen und mitversorgt werden.
1945
Nachdem am 08. April ein Aufklärungsflugzeug der Amerikaner aus dem Ort  heraus angegriffen wird, beschießt die amerikanische Artillerie das Dorf. Drei Einwohner (ein Säugling, eine junge Frau und ein Zwangsarbeiter) kommen dadurch zu Tode
1947
Die Schule wird dreiklassig, eine zweite Lehrerstelle wird eingerichtet
1950
Neubau der Schule
1957
Ende der Gartetalbahn
1960- 1964
Ein neues Wasserleitungsnetz wird gebaut. Das Kanalisationssystem wird ausgebaut. Ein Vollbiologisches Klärsystem entsteht.
1973
Durch die große Gebietsreform kommt Klein Lengden zur Gemeinde Gleichen

Die Weiterentwicklung ist in Arbeit

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